"La rielaborazione della guerra nella nuova narrativa italiana: i Balcani di Tamara Jadrecic, Sarah Zurah Lukanic e Anilda Ibrahimi"

Moll N

2013-01-01

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Abstract

Seit ihren ersten Schritten auf der italienische Kulturbühne vor etwas mehr als zwanzig Jahren beschäftigen sich italienischsprachige Autor/innen mit Migrationshintergrund mit dem Thema Kontakt bzw. Kontrast zwischen den Kulturen, und zwar sowohl im Bezug auf den italienischen sozio-politischen Kontext, als auch im Hinblick auf andere Kulturräume. Neben der literarischen Ausarbeitung von Konflikten (aber auch der konstanten kulturellen Bereicherung), die infolge des wachsenden Einwandererzuflusses in den '90er Jahren in Italien entstanden, wurden besonders von Autor/innen aus dem Balkanraum Themen angeschnitten, die mit der dramatischen jüngsten Vergangenheit der jeweiligen Heimatländer verbunden sind. In Fall der Schriftstellerinnen Tamara Jadrejčić (Kroatien-Italien-USA), Sarah Zuhra Lukanić (Kroatien-Italien) und Anilda Ibrahimi (Albanien-Italien), auf die in diesem Beitrag vorwiegend eingegangen wird, ist solch eine Thematisierung des Kriegs eng verknüpft mit dem Bemühen, die Vorstellung von Gewalt erzählerisch auszudrücken. In diesem Zuge wird versucht, die These des italienischen Literaturkritikers Roberto Giglioli (Giglioli 2011) zu widerlegen, die italienische Literaturproduktion der vergangenen zwanzig Jahre sei in Abwesenheit von traumatisierenden Zuständen und Ereignissen entstanden und versuche deshalb, Traumen fiktiv zu rekonstruieren. Tatsächlich wird in den Texten von migrant writers die aus dem Balkanraum stammen die Verbindung zwischen Krieg, Gewalt und Trauma auf verschiedenste Weise ausgearbeitet, wenn auch nicht immer aufgrund von direkten persönlichen Erfahrungen. Dabei kann man das Entstehen von literarischen Diskursen beobachten, auf die das Leben zwischen den Kulturen einen ebenso starken Einfluss hat wie die in dieser Hinsicht sehr fruchtbare Mischung zwischen Empathie und Distanz zu den jeweiligen Heimatkulturen.